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Kontaktabzüge digital erstellen

Digitaltechnik statt Fotolabor / 2005 © Thomas Gade

Transparente Filme (Negative und Dias) müssen von hinten beleuchtet werden, um die Bilder zu sehen. Das ist häufig nicht so einfach, wenn man entweder keinen Leuchtkasten zur Verfügung hat oder die Ablagehüllen in Ordnern abgeheftet sind und einzeln entnommen werden müssen, um sie von hinten zu beleuchten. Außerdem kann man die Fotos auf Negativen nicht gut erkennen, weil die Tonwerte umgekehrt sind. Das bedeutet, dass helle oder dunkle Partien im Original auf dem Negativ genau andersherum zu sehen sind. Zum Beispiel sind Wolken dunkel und schattige Partien hell. Genauso verhält es sich mit den Farben. Wir sehen die Komplementärfarben, aber nicht Farbtöne, die wir beim Betrachten der Motive wahrnehmen.

Am besten fertigt man von Filmen Kontaktabzüge an. Dann kann man in den Ordnern blättern, ohne eine Hintergrundbeleuchtung zu benötigen. Pro Ablagehülle sollte es ein dazugehöriges Blatt Papier geben, auf dem die Fotos zu sehen sind, die auf den betreffenden Filmen aufgenommen wurden.

Jeder Fotograf mit Fotolabor hat normalerweise seine Schwarzweißfilme kontaktet. Doch nur wenige machten sich die Mühe, von den Farbnegativen farbige Kontaktabzüge anzufertigen. Das war nämlich komplizierter und teuer.

Scanner oder Digitalkamera und Drucker statt nasses Fotolabor

Mit einer Digitalkamera ist das Anfertigen von Kontakten ein Kinderspiel. Man legt die transparente Filmhülle mit den Negativen auf einen Leuchttisch oder klebt sie mit einem Tesastreifen an eine Fensterscheibe und fotografiert sie. Filme in Pergaminhüllen werden wie einstmals im Fotolabor aus ihr entnommen und auf den Leuchttisch gelegt. Das ist im Hellen leichter als in schummeriger Dunkelkammerbeleuchtung.

Für den Kontakt im üblichen Sinne reicht eine ruhige Freihandaufnahme aus. Dabei muß der Blitz der Kamera ausgeschaltet sein, denn das Licht soll die Filme von der Rückseite her beleuchten. Für hohe Anspüche nimmt man ein Reprostativ und eine Fernbedienung anstelle des früher üblichen Drahtauslösers. Schon eine 5 Megapixel-Kamera liefert eine Datei, die gut genug für einen scharfen Druck auf Din A3 ist. Zudem kann man die Kontakte wunderbar mailen und den Empfänger den Druck der Datei überlassen.


Bei den hier gezeigten Beispielen ist die Umgebung um die Filme weiß. Normalerweise ist der Hintergrund eines Negativkontakts schwarz. Um Tinte zu sparen und die Papiere leichter zu beschriften, wurde das Schwarz im Photoshop beseitigt. Das ist keine große Angelegenheit. Zunächst invertiert man die Datei vom Negativ zum Positiv (Strg + i). Anschließend tippt man mit dem Zauberstab auf einen Punkt in schwarzen Hintergrund. Bei einer Toleranz von 25 (oder ähnlich) läßt man unter Auswahl 'ähnliches auswählen' und drückt die Löschtaste. Anschließend findet eine Tonwertkorrektur statt. Mit etwas Übung geht das flott vonstatten.

Man kann die Kontakte etwas vergrößert printen. Alle guten Inkjetdrucker erlauben mittlerweile das 'Randlosdrucken'. Das sollte man ausnutzen.


Kontaktabzug aus dem Drucker

Alternativ kann man die Kontakte in Flachbettscannern mit großen Durchlichtflächen machen. Damit läßt sich die Qualität der Dateien steigern und man kann sogar aussagekräftige Ausschnittsvergrößerungen realisieren. Das ist aber nicht unbedingt der Sinn eines Kontaktes, der mit der Filmhülle abgeheftet wird, um einen überblick im Filmarchiv zu haben. In einem Beitrag über den Epson Expression 1600 sieht man einen höher aufgelösten Kontakt.




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